Der echte Salbei (Salvia officinalis) ist ein stark aromatischer Halbstrauch, der ursprünglich aus dem mediterranen Raum stammt und wahrscheinlich durch die römischen Eroberungsfeldzüge seinen Weg in unsere mitteleuropäischen Gärten gefunden hat. Und wegen seiner heilkräftigen Wirksamkeit hat später Karl der Grosse in seiner Landgüterverordnung «Capitulare de villis» von 812 die Pflanzung von echtem Salbei empfohlen. So ist der Salbei als Küchen- und Heilkraut hier zu Lande bekannt geworden und zählt seither zum Kreis unserer bewährten Hausmittel.
Standort und Pflege im Garten
Salvia officinalis wächst zu einem breitwüchsigen, immergrünen Halbstrauch heran, der bevorzugt an Standorten mit warmen, gut durchlässigen, trocknen und gerne kalkhaltigen Böden wächst. Wir empfehlen dem Salbei ein möglichst sonniges Plätzchen im Kiesgarten oder im normal bis trockenen Kräutergarten zu geben. Und auch in einem grösseren Gefäss auf dem Balkon oder der Terrasse kann der Salbei gut gedeihen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass er bei strengen Wintern zurückfrieren kann. Meist treibt er dann im Frühjahr wieder neu aus. Bei rauen oder exponierten Lagen raten wir deshalb dazu, dem Salbei ein Winterschutz-Nest aus Stroh oder Heu zu machen.
In der Pflege ist der Salbei relativ unkompliziert. Wir schneiden ihn jeweils im Frühjahr sowie nach der Blüte zurück, damit sein kompakter Wuchs erhalten bleibt. Dabei entfernen wir alte, verholzte Triebe. So wird das Wachstum von jungen, vitalen Trieben angeregt.
Wie seine Verwandten dem klebrigen Salbei oder dem Wiesen-Salbei ist auch der echte Salbei dafür bekannt ein Insektenmagnet für Bienen und Schmetterlinge zu sein.
Küchen- und Heilkraut
Als Würzpflanze wird der Salbei besonders gerne in italienischen oder mediterranen Gerichten verwendet. Er lässt sich gut mit anderen intensiven mediterranen Kräutern wie Rosmarien, Oregano oder Thymian kombinieren. Dabei ist es wichtig auf die richtige Dosierung zu achten, damit der Salbei andere Kräuter und Gewürze mit feinerem Aroma nicht übertüncht.
Als Heilpflanze ist der Salbei für seine antiseptische und entzündungshemmende Eigenschaften bekannt. Das bekannteste Hausmittel ist wohl auch der Salbei-Tee bei Husten und Heiserkeit. Darüberhinaus wird das ätherische Öl in der Aromatherapie wegen seiner verdauungsfördernden und krampflösenden Wirkung eingesetzt. Für genauere Informationen zu den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sowie deren korrekten Anwendungen des Salbeis sowie daraus gewonnener Präparaten verweisen wir als Gärter*innen hier auf die naturheilkundigen Fachstellen.
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