Den Bittersüsse Nachtschatten (Solanum dulcamara) findet man an Ufern, in Auenwäldern und in feuchten Waldschlägen. Die einheimische Kletterpflanze kann bis 2m hoch werden, wenn sie nichts zum klettern hat, wächst sie niederliegend. Ab Anfang Sommer bildet sie violett-gelbe Blüten an denen die Verwandtschaft zur ebenfalls zur Familie der Nachtschattengewächse zugehörigen Tomate (Solanum lycopersicum) sofort erkennbar ist. Auch die maximal 1cm langen leuchtend roten Früchte ähneln der Tomate, sie sind im grünen Zustand jedoch giftig.
Standort im Garten
Wie an seinem Naturstandort mag der Bittersüsse Nachtschatten eher feuchten Boden in der Sonne oder am Halbschatten. Er eignet sich auch gut für grosse Gefässe wo man als Gärtner*in die Feuchtigkeit bekanntlicherweise selber steuern kann. Wer eine trockenheitstolerantere Kletterpflanze sucht, dem raten wir zur Zaunrübe (Bryonia dioica) welche ebenfalls zierende rote Beeren hat. Im Gegensatz zu ihr braucht jedoch der Bittersüsse Nachtschatten mit seinen leicht verholzenden Stängeln nur eine einfache Rankhilfe die sogar nur aus ein paar Holzstecken bestehen kann. Da sie ab Juni bis in den August immer wieder neue Blüten bildet und die schmucken Früchte manchmal bis in den Herbst bestehen bleiben, möchten wir diese einheimische Kletterpflanze für die Begrünung von Zäunen und Hauswänden nicht missen.
Giftigkeit
Wie bei anderen Nachtschattengewächsen zu denen z.B. auch die Kartoffel gehört, sind verschiedene Teile des Bittersüssen Nachtschattens giftig. Gemäss Naturmedizinischen Quellen können bereits 30 Stück der grünen unreifen Beeren für Kinder tödlich enden. Ein Glück, dass der Alkaloid-Gehalt mit der Reife der Beeren stark abnimmt. Denn es sind ja besonders die leuchtend roten Beeren die für Kinder und unvernünftige Erwachsene sehr verlockend sein können. Aufgrund der Giftigkeit der grünen Beeren raten wir davon ab die Pflanze in Gärten zu setzen wo unaufgeklärte Kinder sich in Gefahr bringen können. Wie viele Gift-Pflanzen wird der Bittersüsse Nachtschatten auch heute noch in der Homöopathie als Heilpflanze verwendet.
- Kletterpflanze
- Zierende Beeren
- Giftig
