Den Löwenschwanz (Leonurus cardiaca) haben wir erst einmal in der Natur angetroffen, es war in einem trockenen Gebüsch im Unterwallis. Deshalb haben wir das Saatgut für unsere Mutterpflanzen zugekauft, denn die seltene Wildpflanze ist geschützt und darf nicht gesammelt werden. Da sie schon seit Jahrhunderten in Kloster-und Bauergärten kultiviert wird, trifft man die auch unter dem Namen Herzgespann bekannte Heilpflanze manchmal auch in der Nähe von Häusern an. Die imposante Stauden bildet einen mehrtriebigen Horst mit attraktiven, handförmig eingeschnittenen Blättern. Im Sommer erscheinen in den gegenständigen Blattachseln, die von Bienen heiss begehrte Lippenblüten in einem unaufälligen Altrosa Farbton. Die mit quirlförmigen Samenständen geschmückten Stängel bieten bis in den Winter hinein Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten.
Standort im Garten
Der Löwenschwanz bekommt im Garten einen sonnigen Standort mit nährstoffreichem, eher trockenen Boden wo er sich in seiner ganzen Grösse entfalten kann. Er passt als Solitärpflanze in grössere Kräutergärten und ist mit seinem charakterstraken Habitus auch in der Gartengestaltung ein guter Strukturgeber. Zusammen mit anderen hoch wachsenden Heilpflanzen wie dem Eibisch (Althea officinalis) dem Wilden Fenchel (Foeniculum vulgare) oder dem Sonnenhut (Echinacea purpurea) kann der Löwenschwanz im Sommer auch als Staudensichtschutz-Hecke fungieren. Obwohl er zu guter Selbstaussaat neigt, empfehlen wir die quirlförmigen Samenstände als attraktive Winterstruktur stehen zu lassen.
Heilpflanze
Wie der deutsche Namen Echtes Herzgespann und die lateinische Artbezeichnung ‹cardiaca› schon sagen, ist der Löwenschwanz eine wirkungsvolle Heilpflanze. Für naturheilkundliche Anwendungen wird vor allem das blühende Kraut geerntet und schonend getrocknet. Da wir Gärtner*innen und keine Drogisten sind verweisen wir für nähere medizinische Informationen gerne auf Fachliteratur.
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