Der Bronze-Fenchel (Foeniculum vulgare ‹Purpureum›) ist eine dunkellaubige Variation des ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammenden Gewürzfenchels. Er wird bis 2 Meter hoch und bildet im Gegensatz zum Gemüsefenchel keine Knolle. Aus dem fein verzweigten Laubhorst ragen im Hochsommer dicke Stängel gegen den Himmel. Da sich das Rot mit dem Grün vermischt, wirkt das Laub im Austrieb dunkelbraun, später sind Laub und Stängel mit einem rötlichen Schimmer überzogen (auf dem Hintergrundbild ist noch die grüne Wildform zu sehen). Die dezent gelben Doldenblüten bilden einen spannenden Kontrast zum dunklen Laub und werden gerne von Schwebfliegen und Käfern besucht.
Standort im Garten
Im Garten pflanzt man den Bronze-Fenchel an einen sonnigen bis halbschattigen Platz in einem nährstoffreichen Beet oder einem grossen Gefäss. In kargeren, steinigen Böden wächst seiner mediterranen Herkunft entsprechend ebenfalls gut. Die mit feingliedrigem Laub und den lockeren Doldenblüten garnierten Stängel sind standfest und bilden eine schöne Winterstruktur. Da die einzelne Pflanze kurzlebig (2-3 Jahre) ist, empfehlen wir ohnehin die Samenstände stehen zu lassen damit sie sich versamen können.
Raupenfutterpflanze
Neben der wilden Möhre (Daucus carota) ist der Gewürzfenchel (Foeniculum vulgare) die bekannteste Raupenfutterpflanze für den Schwalbenschwanz. Die Aufzucht der hübschen Raupen und Beobachtung wie sie sich verpuppen und daraus ein wunderschöner Schmetterling schlüpft, ist in den letzten Jahren sehr populär geworden. Die Kund*innen sind vielmals extrem dankbar, dass sie bei uns Futternachschub für ihre Schützlinge finden. Da die Raupen sehr gefrässig sein können, empfehlen wir die Futterpflanzen schon im Frühling zu setzen damit sie genügend Grünmasse produzieren können. Wenn der Fenchel und die Möhre während der Blütezeit im Hochsommer kaum noch Laub haben, können wir als Alternative mehrjährige Pflanzen wie den Raibler Haarstrang (Peucedanum austriacum rablense) oder die Weinraute (Ruta graveolens) empfehlen. Wenn die Raupen während der Aufzucht sterben, ist meist ein Parasit schuld daran, je früher die kleinen Raupen in ein geschütztes Vivarium kommen desto weniger kann dies passieren.
Heil- und Gewürzpflanze
Ätherische Öle und andere Inhaltsstoffe machen den Bronze-Fenchel zu einer Heilpflanze. Zum Würzen von Fischgerichten, Quark und Kräuterbutter wird das frische Laub verwendet welches süsslich nach Anis schmeckt. Viel bekannter ist jedoch der Fencheltee, der aus den Samen zubereitet wird. Die Samen werden im Spätsommer geerntet sobald sie eine braune Farbe annehmen, je wärmer der Sommer war desto grösser sind sie, bei langen Trockenphasen sollte man ab und zu giessen um eine reiche Ernte zu erhalten.
- Raupenfutter
- Heilpflanze
- Standfest trotz Grösse