Die echte Engelwurz ist eine zweijährige Heil- und Küchenpflanze, die im gesamten mitteleuropäischen Raum und insbesondere in den Alpen eine lange Tradition im Kräutergarten hat. Sie entfaltet mit ihrer stattlichen Grösse von bis zu 2,5m als Solitär eine imposante Wirkung im Kräutergarten sowie auch Naturgarten-Rabatten. Die grossen weissen Doldenblüten ragen hoch über dem Laubwerk empor, sanft wie Wolken, und doch Struktur bildend, gestützt durch die dicken, wenig belaubten Stängel.
Feucht-humoser Standort im Garten
Die Pflanze bevorzugt Halbschatten bis volle Sonne. Sie wächst am liebsten in feuchter, nährstoffreicher, lehmiger Erde. Nasse oder staunasse Böden sollten aber unbedingt als Standort vermieden werden. Wenn ihr der Standort zu trocken oder zu schattig ist, wächst sie meist trotzdem, wenn auch deutlich weniger hoch. Diese Wildpflanze ist ein Blickfang für den im Hintergrund von grossen Beeten, Teichen oder Gehölzrändern. Da sie zweijährig ist, ist es wichtig, ihr genug Platz zu geben damit sie ihre breite Rosette ausbreiten kann ohne Nachbarn in Bedrängnis zu bringen. Erst im zweiten Jahr schiesst die Wildpflanze in die Höhe und bildet die typischen Doldenblüten aus.
Pflege und Erhaltung
Wer Selbstaussaat verhindern möchte, lässt trotzdem einzelne Samenstände stehen damit sie sich absamen können. Denn sonst verschwindet die 2-jährige Wildpflanze aus dem Garten. Im Naturgarten empfehlen wir jedoch die verblühten Samenstände als attraktive Struktur bis Ende Winter stehen zu lassen. In der Nähe der abgestorbenen Mutterpflanze finden sich in den Folgejahren meist reichlich Sämlinge. Die Sämlinge sollten, dem erheblichen Platzbedarf der Angelica archangelica entsprechend, vereinzelt werden.
Nahrungsquelle
Wie seine einheimische Verwandte, der Wald Engelwurz, sind die Blüten der Pflanze den Sommer hindurch bei Käfern, Wild-und Honigbienen, Schmetterlingen und deren Raupen heiss begehrt. Die reifen Samen dienen den Vögeln als Nahrungsquelle und die standfesten Stängel sind ein willkommener Unterschlupf für Insektenlarven.
Küchen- und Heilpflanze
Die jungen, noch saftigen Stiele verwenden wir wie Staudensellerie oder pürieren sie wahlweise als Stilmus glatt. Roh können die Stiele entweder direkt als frisch-würzige Knabberei gegessen werden oder ergeben entsaftet eine gute Alternative oder Ergänzung zu Selleriessaft. Die noch zarten Blätter oder Stängel bereiten wir gerne auch als Salat oder Gemüse zu.
Die echte Engelwurz hat eine lange Tradition als Heilmittel. Ihre Blüten und Blätter werden als magenerwärmende und hustenlindernde Heiltees getrocknet.
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