Der Rainfarm (Tanacetum vulgare) ist eine stark aromatisch duftende einheimische Wildstaude, die seit alters her als Färbe-, Heil- und Schnittpflanze genutzt wird. Mit ihrem buschigen, straffen Wuchs und ihrer Verbreitung durch Ausläufer ist sie sehr konkurrenzstark. Daher empfehlen wir ihm einen zwar üppigen, in seinen Grenzen jedoch gut definierten Platz zu zuweisen.
Standort und Pflege im Garten
Tanacetum vulgare ist häufig auf offenem, sonnigem Gelände zu finden und wächst bevorzugt auf Wiesen, an Wegböschungen, auf lichten Geholzränder oder auf Brachland. Im Garten raten wir dazu, dem Rainfarn einen möglichst vollsonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden zu geben, zum Beispiel im Kiesgarten oder in andere naturnahen Staudenpflanzungen. Wenn er sich einmal etabliert hat, bringt er üppige, in dichten Doldentrauben stehende gelbe Blütenstände hervor. Zwar ist der Rainfarm nicht direkt mit den eigentlichen Farnen verwandt, seine filigranen und leuchtend grünen Blätter erinnern aber durchaus an Farnwedel.
Neben seinem ästhetischen Wert als zierender Blickfang ist der Rainfarm auch ein Insektenmagnet, um den es im Sommer nur so summt und flattert! Einer Reihe Schmetterlinge, wie etwa dem Rainfarnspanner, dient er als Nahrungsquelle im Raupenstadium. Bienen spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung und kommen fleissig zum Nektar sammeln.
Heil- und Nutzpflanze
Traditionell wird der Rainfarm für verschiedene medizinische Zwecke eingesetzt. Sowohl das Kraut als auch die Blüten enthalten ätherische Öle, besonders Thujon als Hauptwirkstoff, sowie Bitterstoffe und Harze. Seine bekanntesten Anwendungsformen zur innerlichen Einnahme sind als Mittel gegen Darmparasiten oder bei Verdauungsbeschwerden. Hingegen äusserlich kann der Rainfarm zu desinfiszierenden Waschungen bei gewissen Hautkrankheiten verwendet werden. Zum weiteren Anwendungsspektrum sowie deren korrekten Verwendungsweisen verweisen wir als Gärtner*innen im folgenden auf die naturheilkundigen Fachstellen.
Abschliessend weisen wir noch auf die vielfältigen alternativen Einsatzmöglichkeiten des Rainfarms hin. Der penetrante Geruch der getrockneten Pflanze ist dafür bekannt Fliegen, Motten oder Flöhe zu vertreiben. Findige Naturgärtner nutzen die antiparasitären Eigenschaften des Rainfarms auch um damit Aufguss-Präparate herzustellen, die bei Milben-, Läuse-, oder Frostspannerbefall und als vorbeugendes Stärkungsmittel im Pflanzanbau als Blattspritzung eingesetzt werden können. Als Färbepflanze bringt der Rainfarm bei Wolle, die mit Alaun gebeizt wurde, eine goldorangenen bis gelbgrünen Farbton hervor.
- Färber-& Heilpflanze
- Konkurrenzstark
- Insektenpflanze