Der ursprünglich aus dem Südalpinen Raum stammende Gelbe Lerchensporn (Pseudofumaria lutea) besiedelt Felsen und Geröll in warmen, trockenen Lagen. Dementsprechend wurden wir an halbschattigen Rebbergmauern im hübschen Städtchen Twann BE fündig um Saatgut für unsere Mutterpflanzen zu sammeln. Die filigrane Wildpflanze blüht vom Mai bis in den Oktober, aus unserem Sortiment kann einzig das Zimbelkraut (Cymbalaria muralis) mit einer so langen Blütezeit mithalten. Das bläulich-grüne Blattwerk des Gelben Lerchensporns bildet buschige Horste mit hohem Zierwert. Noch vor Kurzem hiess der Gelbe Lerchensporn ‹Corydalis lutea›. Auch wenn seine Blütenform und Blätter auf den Ersten Blick stark an den Hohlknolligen Lerchensporn (Corydalis cava) erinnern, wird bei näherer Betrachtung klar, dass es sich um zwei verschiedene Gattungen handelt. Die im Frühling violettweiss blühenden Lerchenspornarten ziehen sich im Sommer tief in ihre im Boden liegenden Knollen zurück, sie gehören zu den Geophyten. Im Gegensatz dazu besitzt der Gelbe Lerchensporn nur brüchige Wurzeln, er blüht den ganzen Sommer über und sein zartes Blattwerk ist im Innern des buschigen Horstes sogar wintergrün.
Standort im Trockenschatten
Der gelbe Lerchensporn ist bekannt dafür sich an den unwirtlichsten Orten wie Mauerritzen, Pflasterfugen und dem trockenen Schatten wohl zu fühlen. Der Boden sollte steinig oder zumindest durchlässig, nährstoffarm und trocken sein. Was die Lichtverhältnisse angeht ist der Dauerblüher sehr anpassungsfähig, er wächst sowohl an der Sonne wie auch im Schatten ausgezeichnet. Bei der Kultur in der Gärtnerei und der Pflanzung im Garten zeigt sich der gelbe Lerchensporn divenhaft und empfindlich gegen zu viel Nässe. Was aus unserer Erfahrung gut gelingt ist die Anpflanzung im halbschattigen Kiesgarten, z.B. bei einem Hauseingang, an der Grenze vom kiesigen Fassadenschutzstreifen. Der gelbe Lerchensporn gehört klar zu den Arten, die sich ihren Lieblingsplatz gerne selber aussuchen, einmal etabliert, versamt er sich reichlich von selbst. An zusagenden Stellen können die buschigen Horste grössere Flächen decken, meist dort wo sonst nichts anderes gut wächst. Das zarte, in milden Lagen wintergrüne Laub sollte man so wenig wie möglich schneiden, wenn überhaupt dann im Sommer.
- Dauerblüher
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- Mauerritzen